Brasilien Sightseeing
Seit Hunderten von Jahren
symbolisiert Brasilien eine Art vorsintflutliches, tropisches Paradies
und wie kein anderes südamerikanisches Land beflügelt es die Fantasie
der Menschen. Von der verrückten Leidenschaft seiner Bewohner für den
Karneval bis hin zu den riesigen, geheimnisvollen Wäldern des
Amazonasgebiets - Brasilien ist ein Land voller Mythen und Brasilianer
ein Volk voller Energie, Fantasie und überschäumender Lebensfreude. |
1.) Zuckerhut in Rio de Janeiro |
Eines der Wahrzeichen der brasilianischen
Millionenstadt Rio de Janeiro ist der „Zuckerhut“. Dieser Berg wurde
bereits von den indianischen Ureinwohnern „Pan da suka“, Zuckerbrot,
genannt. Die später hier lebenden Portugiesen verstanden dies als „Pão
de Açucar“, wohl auch deshalb, weil die Form des Berges sie in der Tat
an einen Zuckerhut erinnerte. Der „Zuckerhut“ ist ein 395 m hoher
Bergfelsen aus Granit und liegt an der Bucht von Guanabara. Der Besucher
gelangt mit einer Seilbahn, die bereits im James Bond Film „Moonraker“
mit Roger Moore als Kulisse diente, auf den Berg. Die gläsernen Kabinen
ermöglichen einen herrlichen Rund- und Ausblick. Die Drahtseilbahn wurde
in den Jahren 1912 und 1913 gebaut und ist mit dem Zwischenstopp auf dem
Morro da Urca in zwei Streckenabschnitte unterteilt. Die Talstation der
Seilbahn befindet sich am Strand von Praia Vermelha. Die Seilbahn ist
jeden Tag zwischen 08.00 Uhr und 20.00 Uhr in Betrieb, und der Preis für
ein Hin- und Rückticket beträgt rund 20 Euro. Besonders beeindruckend
ist es, einen Sonnenuntergang vom Gipfel des Zuckerhutes aus zu
beobachten, wenn Rio de Janeiro in rötliches Licht getaucht wird. Die
Drahtseile ermunterten bisher einige Artisten zu waghalsigen Abenteuern.
So befuhr 1967 ein Motorradfahrer aus Deutschland die Seile, auf denen
zehn Jahre später dann ein amerikanischer Seiltänzer zum Gipfel hinauf
balancierte. |
2.) Iguazú-Wasserfälle |
Die Wasserfälle von Iguazú liegen im südlichen Grenzgebiet zwischen
den südamerikanischen Staaten Brasilien und Argentinien. Bis zu 270
Wasserfälle, mit einer Fallhöhe von 64 bis 82 m, stürzen verteilt auf
eine Breite von 2,7 Kilometern in die Tiefe. Dabei bestimmen die
Jahrszeit und der Wasserstand des gleichnamigen Flusses ob es sich um
eher kleine Bäche oder tosende Wasserkaskaden handelt. Bis zu 13000 km³
Wasser je Sekunde donnern allein bei den 14 Wasserfällen hinunter. Diese
bilden den sogenannten „Teufelsrachen“, einen Teil der Iguazú-Wasserfälle.
Die Wasserfälle gehören zu einem 2000 km² großen
argentinisch-brasilianischen Naturpark und wurden von der UNESCO 1986
zum Weltnaturerbe erklärt. Der hier zu findende ständige feine
Wassernebel bietet Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. Hier
leben neben Kaimanen und Wasserschweinen auch Jaguare, Affen und
Waschbären. Viele verschiedene Vogelarten, darunter Kolibris und
Papageien, sowie riesengroße, in allen Farben schillernde
Schmetterlinge, sind hier ebenso zu Hause, wie prächtig blühende
Orchideen. Es werden Ausflugstouren mit einem Jeep oder einem
Schlauchboot angeboten. Beeindruckend ist auch ein rund zehn Minuten
dauernder Helikopterrundflug. Nahe der Stadt Foz do Iguaçu liegt der
Itaipú Stausee. Das hier befindliche Kraftwerk liefert rund 40% der
benötigten Energie Brasiliens und versorgt zusätzlich Argentinien. |
3.) Copacabana in Rio de Janeiro |
Die Copacabana gehört zu den weltberühmten Stränden
der brasilianischen Millionenmetropole von Rio de Janeiro und liegt
direkt am Atlantischen Ozean. Der Sandstrand der Copacabana ist rund
vier Kilometer lang und hat die Form eines Halbmondes. Eine schöne
schwarz-weiß gepflasterte breite Promenade trennt den Strand von
Copacabana von einer Hauptstraße und dem dahinterliegenden gleichnamigen
Stadtteil Rio de Janeiros. Insbesondere die 1930er bis 1950er Jahre
machten den Strand von Copacabana berühmt. Die glanzvolle Zeit des
Reichtums und der vielen an der Copacabana lebenden Bohèmiens, hat in
der Musik, aber auch in der Malerei und der Literatur ihre Spuren
hinterlassen. Von Einheimischen wird die Strandpromenade auch liebevoll
Kleine Meerprinzessin - Princesinha do Mar genannt. Weitere berühmte
Strände von Rio de Janeiro sind die Strände von Leblon und Ipanema.
Während die Copacabana ruhigeres, klareres Wasser hat, ist der Strand
von Ipanema eher wild. Auch zum Strand von Ipanema gehört ein
gleichnamiges Stadtviertel, in dem die gehobene Mittelschicht der
Einwohner Rio de Janeiros lebt. Das lebhafte, bunte Bild der Strände von
Copacabana und Ipanema wird aber nicht nur von badenden Besuchern
geprägt. Vielmehr werden die Strände auch zum Beachvolleyball und zum
Fußball spielen benutzt. Zudem ist hier der Ursprung der mit oder ohne
Oberteil zur Schau getragenen Mini-Bikinis, den Tangas, zu finden. |
4.) Altstadt von Parati |
Die brasilianische Stadt Parati liegt direkt am
Atlantischen Ozean etwas abseits der Straße zwischen der Hafenstadt
Santos und der Millionenstadt Rio de Janeiro. Noch bis zum Jahr 1954
konnte Parati nur mit einem Schiff, also über den Seeweg, erreicht
werden. Ein genaues Gründungsdatum der Stadt Parati konnte bisher nicht
festgestellt werden. Dennoch ist bekannt, dass die zum Ende des 17.
Jahrhunderts hier in der Nähe entdeckten Gold- und Edelsteinvorkommen zu
einem kurzzeitigen Reichtum Paratis führten. Aus dieser Zeit stammt die
beinahe gänzlich erhalten gebliebene historische Altstadt, die bereits
im Jahr 1958 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das Bild der autofreien
Innenstadt wird geprägt von weiß gestrichenen Häusern und farbenfroh
gestalteten Fensterrahmen und Türen. Parati wird durchzogen von
kopfsteingepflasterten Straßen, die ursprünglich von Sklaven der hier
lebenden Plantagenbesitzer gebaut wurden. Zu den sehenswerten erhalten
gebliebenen Bauten im Kolonialstil gehören neben prächtigen Wohnhäusern
aber auch die alten Hafenkaianlagen und diverse Kirchenbauwerke,
darunter die der Kirche Santa Rita und der Kirche Nossa Senhora da
Conceicao. In der Nähe der Igreja de Santa Rita befindet sich in der Rua
Marechal Santos Dias das älteste Haus von Parati. Hier verweist eine
Inschrift in einem Original-Holzbalken des gut erhaltenen Hauses auf das
Baujahr 1699. Heute bewohnen rund 30.000 Einwohner die Stadt Parati.
Viele leben vom Tourismus und pflegen und renovieren die Bauwerke ihrer
Stadt mit viel Hingabe. Parati ist auch für seine zahlreichen,
farbenfrohen Feste mit Musik und Tanz bekannt. In einem der leuchtend
weiß gestrichenen Landhäuser, der Villa Boa Vista, lebte Julia Mann. Die
Mutter des Schriftstellers Thomas Mann und dessen Bruders Heinrich
verbrachte hier ihre ersten sieben Lebensjahre. |
5.) Cristo Redentor in Rio den Janeiro |
Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt Rio de
Janeiro ist die Christusstatue Cristo Redentor. Sie steht auf dem zum
Südteil der Stadt gehörenden Berg Corcovado und damit in den Tijuca
Wäldern. Insgesamt hat die Christusstatue eine Höhe von 30 Metern und
eine Spannweite der Arme von 28 Metern. Sie wiegt mehr als tausend
Tonnen und thront auf einem 8 Meter hohen Sockel, der gleichzeitig als
Kapelle dient und Platz für 150 Pilger bietet. Den Blick richtet Cristo
Redentor auf den Zuckerhut, was ihn wie einen übermächtigen Schutzengel
für die Stadt Rio de Janeiro wirken lässt. Im Jahr 2006, anlässlich des
75. Geburtstags der Statue, wurde sie von der Kirche als Wallfahrtsort
geweiht. Besichtigungstouren zur Christusstatue werden von verschiedenen
Veranstaltern in Rio den Janeiro angeboten. Sie finden täglich zwischen
8:30 Uhr und 18:30 Uhr statt. Um zur Staute zu gelangen, kann man eine
historische Bahnlinie durch die Tijuca Wälder nutzen. Bereits die Fahrt
durch diese einzigartige Flora und Fauna ist ein unvergessliches
Erlebnis. Am Fuße der gewaltigen Statue hat man schließlich einen
atemberaubenden Blick über die Stadt und auf den Zuckerhut. |
6.) Amazonas |
Der Amazonas ist der weltweit wasserreichste Fluss
und zieht sich auf einer Länge von 6.400 km von seiner Quelle in den
peruanischen Anden bis hin zur Mündung in den Pazifik. Rund 10.000
kleinere Flüsse und Bachläufe münden in den Amazonas, was dieses
Netzwerk zu einem zentralen Transportweg in Brasilien macht. Noch heute
sind einige Städte nicht über Straßen erreichbar und es existiert keine
Eisenbahnbrücke über den Amazonas. Entlang des Amazonas Flusslaufs
ziehen sich atemberaubende Regenwälder mit einer enormen Tier- und
Pflanzenvielfalt. Im Fluss selbst leben Delphine, Schildkröten und mehr
als 1.500 Fischarten. Darunter auch die gefährlichen Piranhas. Im
Mündungsdelta des Amazonas, direkt am Pazifik, liegt die Insel Marajó,
die hauptsächlich zur Zucht von Wasserbüffeln genutzt wird. Sie
entspricht von der Größe her etwa der Schweiz und gilt als größte
Flussinsel der Welt. Die einsamen, weiten Sandstrände von Marajó sind
touristisch erschlossen und gelten als Geheimtipp. Um die Vielfalt und
Schönheit des Amazonas erleben zu können, bieten Reiseunternehmen
Kreuzfahrten an. Auf diese Weise lassen sich unterschiedlich
Flussabschnitte sicher erkunden. |