Yellowstone-Nationalpark
Fakten | |
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Status | Nationalpark USA |
Gründung | 1. März 1872 |
Lage | Wyoming, Montana und Idaho |
Höhenlage | 2.286 bis 3.353 m über NN |
Fläche |
8.983 km² 10 mal die Fläche Berlins |
Besucher | 2.995.640 (in 2003) |
Besonderheit | Ältester Nationalpark der Erde |
Anschrift |
Yellowstone National Park (http://www.nps.gov/yell) P.O. Box 168 Yellowstone National Park, WY 82190-0168 Tel. (307) 344-7381 |
Der in den US-Bundesstaaten Wyoming (96 %), Montana (3 %) und Idaho
(1 %) gelegene Yellowstone-Nationalpark ['jeləʊstəʊn -] wurde am 1. März
1872 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Welt. Mit
seinen 8.983 km² Fläche gehört er zu den größten Nationalparks der USA.
Seinen Namen trägt der Park wegen der gelben Felsen im Grand Canyon des
Yellowstone. Er ist Teil der Rocky Mountains und hat eine
durchschnittliche Höhe von etwa 2.440 Meter über NN. Der höchste Punkt
des Parks, Eagle Peak, erreicht sogar eine Höhe von 3.462m. 1978 hat ihn
die UNESCO zum Welterbe erklärt.
Geschichte
Entstehungsgeschichte
In den letzten Jahrmillionen brachen Vulkane viele Male aus und haben
das Gebiet des Nationalparks geformt. Der Yellowstone-Nationalpark
befindet sich über einer großen, vulkanischen Struktur von etwa
3.000km², der Yellowstone-Caldera. Die letzten größeren Ausbrüche fanden
vor 2,1 Millionen (Huckleberry Ridge Ausbruch), 1,3 Millionen (Mesa
Falls Ausbruch) und 0,65 Millionen Jahren (Lava Creek Ausbruch) statt.
Es wird daher vermutet, dass etwa alle 700-800 Tausend Jahre ein
Ausbruch der VEI-Stärke 7 oder 8 erfolgt. Somit zählt der Yellowstone
Nationalpark zur Gruppe der Supervulkane.
Zurzeit ist das Gebiet und die darunterliegende Magma-Kammer immer noch
aktiv. Das Magma in der Kammer enthält gelöstes Gas und steht unter
Druck. Kommt es zu einem Ausbruch, so bricht die Decklage in der
gesamten Größe ein, und es kommt zu einer Kalderen-Explosion. Dabei
werden große Mengen an Staub in die Atmosphäre geschleudert. Als
Auswirkung wird die Erde einen Vulkanischen Winter von mehreren Jahren
Dauer erwarten. Der Park ist somit der derzeit größte bekannte
Katastrophenherd der Welt.
Entdeckungsgeschichte
Um 1807 bekam der Trapper John Colter das Gebiet des heutigen
Nationalparks als erster Weißer zu Gesicht. Sheepeater-Shoshone-Indianer
haben die Gegend jedoch bereits vor 12.000 Jahren bevölkert. Zu Colters
Zeit lebten sie noch immer dort, weitere Stämme wie die Blackfeet,
Absarokee und Bannock durchstreiften das Yellowstone-Gebiet gelegentlich
um zu jagen und fischen. Sie verwendeten den dort reichlich vorkommenden
Obsidian für die Herstellung von Schneidewerkzeugen und Waffen.
John Colters Schilderungen über den Yellowstone wurde kaum Glaube
geschenkt, als er 1810 in die Zivilisation zurückkehrte. Die
Unzugänglichkeit des Gebietes verhinderte eine rasche Besiedelung durch
die Weißen; doch wagten sich einige Pelzfänger und Goldsucher dorthin
vor, zum Beispiel 1834 Warren Ferris und 1857 Jim Bridger. 1869 kam eine
erste Expedition, die Folsom-Expedition, in das Yellowstone-Gebiet
zustande; doch wurden auch deren Schilderungen kaum beachtet. Immerhin
stellte General Henry D. Washburn gemeinsam mit dem Schriftsteller
Nathaniel P. Langford und Leutnant Gustavus C. Doane ein Jahr später die
Washburn-Langford-Doane-Expedition zusammen. Sie gaben unter anderem dem
Geysir Old Faithful seinen Namen. Mit dabei war Truman Everts, der unter
abenteuerlichsten Umständen beinahe sein Leben verlor. Endlich war die
Presse bereit, über das außergewöhnliche Gebiet zu berichten. Die
Schilderungen wurden im ganzen Land begierig gelesen.
Der Geologe Ferdinand V. Hayden ließ sich von Washburn ermuntern und
startete 1871 eine zweijährige Forschungsreise (Hayden-Expedition) in
das Yellowstone-Gebiet. Unter der 34-köpfigen Gruppe befanden sich der
Maler Thomas Moran und der Fotograph William Henry Jackson. Die Bild-
und Schrifterzeugnisse einer vierten Forschungsreise (Barlow-Heap-Expedition),
die noch im selben Jahr stattfand, wurden im großen Brand von Chicago
vernichtet, so dass gerade die Morans Bilder und Jacksons Fotos an
Bedeutung gewannen.
Inzwischen waren die weißen Siedler weit nach Westen vorgerückt und
hatten nicht nur die Indianer verdrängt, sondern auch viele Tiere und
Pflanzen. Die Rocky Mountains waren das letzte Rückzugsgebiet. Bald kam
die Forderung nach einem geschützten Gebiet für Tiere und Pflanzen. Die
Berichte und Bilder der Teilnehmer der Expeditionen in das
Yellowstone-Gebiet mit seinen rund 10.000 heißen Quellen und 3.000
Geysiren beeindruckten die Parlamentarier in Washington D.C. so stark,
dass sie 1872 ein Gesetz erließen, welches das Yellowstone-Gebiet für
immer vor Goldsuchern, Siedlern und Trappern schützen sollte. Am 1. März
1872 unterschrieb Präsident Ulysses S. Grant das Gesetz und gründete
damit den ersten Nationalpark der Welt.
1876 trieb es die Hunkpapa-Lakota unter Sitting Bull in den Park, auf
der Suche nach Jagdbeute, die es weiter östlich in den Plains kaum mehr
gab. Ein Jahr später flohen Chief Joseph und seine Nez Percé durch den
Yellowstone, wurden von der US-Armee aber kurz vor der kanadischen
Grenze abgefangen. Ab 1880 lebten keine Indianer mehr im
Yellowstone-Gebiet.
Zwischen 1886 und 1916 war die US-Armee für den Nationalpark
verantwortlich. Eine Truppe war im Fort Yellowstone stationiert, bei der
heutigen Ortschaft Mammoth Hot Springs. Anschließend übernahm der
Nationalpark-Service die Verantwortung.
Zu Beginn der 1920er-Jahre brachte die neue Eisenbahnlinie, mit einer
Station nördlich des Parks, die ersten Touristen. Anfänglich spielte die
Jagd eine wichtige Rolle, nicht nur um die Reisenden versorgen zu
können, sondern auch als willkommene Abwechslung. Später wurde sie
verboten.
2003 besuchten knapp drei Millionen Touristen den Park.
Geologie
Der Yellowstone-Nationalpark ist berühmt für seine vulkanogene
Landschaft mit Geysiren, Schlammtöpfen und heißen Quellen. Von den rund
200 Geysiren im Nationalpark erfreut sich besonders der Geysir Old
Faithful bei Touristen großer Beliebtheit, spuckt er nämlich in
ungewohnter Regelmäßigkeit sein Wasser in Abständen von momentan
zwischen etwa 60 und 90 Minuten in die Luft.
Drei bis acht Kilometer unter der Erdoberfläche befindet sich heiße
Magma, welches das von Bergen herabfließende und im porösen Lavagestein
versickernde Wasser erwärmt. Die Niederschläge betragen etwa 650
Millimeter jährlich. In heißen Quellen, Geysiren oder blubbernden
Schlammlöchern tritt es an die Erdoberfläche.
Flora & Fauna
Der Park ist Rückzugsgebiet für selten gewordene Tierarten, zum Beispiel
Bisons. Sieben Huftier- (Bison, Elch, Wapiti, Maultier, Gabelbock,
Dickhornschaf, Bergziege), zwei Bären- (Schwarzbär, Grizzlybär) und etwa
50 weitere Säugetiertierarten (unter anderem Puma, Luchs, Wolf und
Kojote); elf Fisch-, fünf Reptilien-, vier Amphibien- und über 200 zum
Teil seltene Vogelarten sind im Gebiet des Nationalparkes heimisch.
In den 1970er-Jahren gewöhnten sich Bären an die Touristen und fraßen
Abfälle und menschliche Nahrung. Aufklärende Merkblätter und ein
rigoroses Fütterungsverbot halten die Bären inzwischen erfolgreich von
den Camping- und Picknickplätzen fern und schützen sie so vor
Abhängigkeit.
Angriffe von Bären auf Menschen sind eher selten, denn der Bär meidet
die Nähe des Menschen. Lediglich wenn er bedrängt wird oder Junge bei
sich hat, kann es zu gefährlichen Begegnungen zwischen Bär und Mensch
kommen. Die meisten gefährlichen Begegnungen passieren mit Bisons. Viele
Besucher verkennen, dass auch dies Wildtiere sind und verkennen die
Möglichkeiten dieser Tiere. Denn Bisons können sehr rasch auf über 50
km/h beschleuningen und halten diese Geschwindigkeit über einen längeren
Zeitraum aufrecht. Es sind mitnichten träge Kolosse und man sollte ihnen
(besonders wenn Jungtiere anwesend sind) mit gebührendem Respekt in
sicherem Abstand gegenüber treten.
In den letzten Jahren wurden im Yellowstone Park wieder erfolgreich
Wölfe angesiedelt, sehr zum Unmut der Schafzüchter rund um den
Yellowstone-Park. Sie erhalten eine Entschädigung, obwohl keine
gesicherten Erkenntnisse vorliegen, dass die Wölfe Schafe außerhalb des
Parks reissen.
Nadelwald, hauptsächlich aus langnadligen Kiefern bestehend, überzieht
einen Großteil der Parkfläche. 1988 gab es zuletzt einen großen
Waldbrand, der beinahe 4.000 km² des Parks erfasste: 2.300 km² Wald
verbrannten ganz, bei 1.450 km² lediglich das Unterholz. Dazu kamen 250
km², bei denen das Gras und gelegentlich Büsche der Wiesen verbrannten.
Lange Zeit hat man jede Art von Waldbrand sofort bekämpft, bis es 1988
zu diesem extremen Waldbrand kam. Seit dieser Zeit hat sich die
Erkenntnis durchgesetzt, dass Waldbrände im Park etwas völlig normales
darstellen. Waldbrände werden nicht mehr bekämpft, sondern nur
beobachtet, um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern. Teilweise
werden die Waldbrände künstlich gelegt, damit es nicht zu solch
katastrophalen Bränden wie 1988 kommt. Die Auswirkungen dieses Brandes
sind noch nach über 15 Jahren an vielen Stellen deutlich zu sehen.
Die heißen Quellen beeinflussen die Vegetation. Für die meisten Pflanzen
ist eine direkte Berührung mit dem siliziumhaltigen, heißen Wasser
zerstörend. Andere wiederum verändern dadurch ihren Wachstumsrhythmus.
Sehenswürdigkeiten
- Artist Point - Beeindruckender Aussichtspunkt
- Grand Canyon of the Yellowstone - Bis zu knapp 400 m tiefe Schlucht mit drei Wasserfällen
- Mammoth Hot Springs - Kalkterrassen im Norden des Parks
- Old Faithful - Wohl bekanntester Geysir der Erde
- Petrified Tree - Einige Millionen Jahre alter versteinerter Baumstamm
- Yellowstone Lake - Größter Bergsee der USA
- Yellowstone River - Fluss, der durch den Nationalpark fließt
- Yellowstone-Fälle - Verschiedene Wasserfälle des Yellowstone-Flusses
- Tower-Falls - keine Informationen
Weblinks
- National Park Service: Yellowstone-Nationalpark (offizielle Seite) (http://www.nps.gov/yell/) (engl.)
- American Park Network: Yellowstone-Nationalpark (http://www.americanparknetwork.com/parkinfo/content.asp?catid=68&contenttypeid=11) (engl.)
- Yellowstone Nationalpark (http://www.yellowstone-natl-park.com/)
- Yellowstone Caldera auf Stromboli (http://www.educeth.ch/stromboli/perm/yellowstone/index-de.html)